Wie viel Geschrei kann man eigentlich ertragen?

Mein Herz klopft bis zum Hals. Ich habe schwitzige Hände. Mein Atem ist flach. Ich bin genervt, wütend, frustriert. Mein Baby schreit.

Ich frage mich immer wieder, wie lange soll dass noch so gehen? Wie viel Geschrei kann man eigentlich ertragen? Es ist schon viel besser, keine Frage! Kein Vergleich mehr zu den ersten Lebensmonaten meines Sohnes. Aber es ist eben nicht weg. Auch nach 9 (langen) Monaten nicht. Schlaf heißt unser Endgegner. Jeden Tag aufs Neue! Manchmal geht es gut, da lege ich ihn hin und er schläft ohne einen Ton ein. Aber das ist bis heute eher die Ausnahme, nicht die Regel. Zähne, Schübe, Übermüdung, alles das, macht mir regelmäßig einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht ist es auch Trennungsangst? Ich weiß es nicht, ich rate nur! Denn alles was ich offensichtlich ausschließen konnte, habe ich ausgeschlossen! Hat er noch hunger? Ist die Windel voll? Ist ihm vielleicht zu warm oder zu kalt? Nein, nein, nein.

Das “Ertragen” geht an manchen Tagen besser als an anderen. Da spielt nämlich so einiges mit rein. Denn was ich als Mama regelmäßig vernachlässige, dass sind meine eigenen Bedürfnisse. Und hier spreche ich von den Grundbedürfnissen! Ich essen viel zu schnell und nicht gesund genug! Ich halte viel zu lange ein, bevor ich zur Toilette gehe. Wie viel ich heute schon getrunken habe, weiß ich nicht, zu wenig auf jeden Fall. Das Ende vom Lied, ich bin nicht ausgeglichen! Was passiert wenn wir nicht ausgeglichen sind? Genau! Wir sind nicht in unserer Mitte und können mit Stressfaktoren nur sehr schlecht umgehen.

Um jetzt nochmal auf die Frage einzugehen; sehr viel! Wir können sehr viel Ertragen. Was bleibt uns auch anderes übrig? UND (ich wähle hier bewusst das Wörtchen “und” und nicht “aber”) wir haben es selbst in der Hand, WIE wir es ertragen. Wir haben eine höhere Belastungsgrenze, wenn wir uns gut um uns selbst sorgen. An aller erster Stelle!

Unsere Babys schreien. Sie können sich schließlich noch nicht anders mitteilen. Nur wenn wir uns selbst liebevoll im oft sehr stressigen Mama-Alltag begegnen, können wir auch unserem Kind liebevoll gegenübertreten. Und bei all dem, was unsere Kleinen in den ersten Lebensmonaten mitmachen, wissen doch viele von uns nicht sicher, WARUM GENAU manche Babys so viel mehr schreien als andere, haben sie es verdient, liebevoll durch diese schwierige Anfangsphase begleitet zu werden.

Liebe Mama, du bist vielleicht gerade müde, gereizt & kraftlos, aber lass dir gesagt sein, du bist nicht alleine!

Sei lieb zu dir!

Zurück
Zurück

Das Ding mit der Wut

Weiter
Weiter

In Sweet Memory